Zeitleiste


Die Datierungen sind hier aus technischen Gründen schematisch in 50er-Schritten angegeben: was auf dieser Seite bspw. auf 200 datiert ist, fällt in den Zeitraum von circa 200 bis 250.


200
Trier, Landesmuseum, Bronzestatuette: Der Junge hat seinen relativ langen cucullus vorn geschlossen und die Kapuze auf den Kopf gezogen (3. Jh.).

250
Thessaloniki, Archäologisches Museum, Bodenmosaik: Der Fischer trägt auf dem Kopf einen petasus mit breiter Krempe (spätes 3. Jh.).

300
Rom, Wandmalerei in der Domitilla-Katakombe: Hirt inmitten seiner Herde, in eine alicula über Schultern und Oberarmen gekleidet und mit einer Hirtenflöte (Syrinx) in der Rechten (4. Jh.).
Nicomedia / Izmit (Türkei), Kocaeli-Museum, Relief: zwei Kaiser in einer lacerna; die Fransen am Rand dieses Manteltuches sind deutlich zu sehen (um 300).
Rom, Konstatinsbogen, Nordseite des Bogens: Männer in einer toga contabulata, die über der Brust wie ein diagonaler „Balken“ aussieht (Bogen 315 geweiht).
Rom, Museo Nazionale Romano, Reliefplatte mit lehrendem Christus, der ein pallium um den nackten Oberkörper gelegt hat (um 300).
Venedig, Südostecke von San Marco, sog. Tetrarchengruppe (aus Porphyr): Füße von zwei der vier Kaiser der sog. Tetrarchie, in kostbare calcei gekleidet (um 300).
Museum von Sousse (Tunesien), Bodenmosaik: Auf dieser *Tunica eines Dieners verlaufen die mehrfarbigen clavi von den Schultern bis zum Saum des Gewandes (4. Jh.).
Syrakus, Museo Archeologico Regionale, Sarkophag der Adelfia: Die drei Weisen, die Jesus Geschenke bringen, tragen die für sie typische ‚östliche‘ Kopfbedeckung, die sogenannte Phrygische Mütze (2. Viertel des 4. Jh.).
Augst (Schweiz), Römermuseum: Silberteller mit der Sage von Achill (2. v. li.) und Oysseus (2. v. r.), der auf dem Kopf einen pileus trägt. Dieser ist aus weichem Material und fällt oben breit zur Seite (4. Jh.).
Venedig, Südostecke von San Marco, sog. Tetrarchengruppe (aus Porphyr): Die vier Herrscher tragen einen pileus pannonicus auf dem Kopf und sind mit einem *Paludamentum bekleidet (um 300).
Rom, Konstantinsbogen, westlicher Fries: Zwei Soldaten tragen einen pileus pannonicus auf dem Kopf (um 315).
Rom, Coemeterium der Jordanier, Fresko: Eine reich gekleidete Dame in *Dalmatica trägt auf dem Kopf ein fast durchsichtiges velamen, das bis auf die Schultern fällt (4. Jh.).
Museum von Sousse (Tunesien), Bodenmosaik: Der Gladiator hat sich zum Schutz tibialia um die Unterschenkel gewickelt (4. Jh.).
Gargaresh (Libyen): Fresko am Grab der Aelia Arisuth: Der reichgekleidete Mann mit Fackel und Handgirlande trägt an den Füßen leichte soleae (4. Jh.).

350
Centcelles (Spanien), Kuppelmosaik in der (ehemaligen) Villa, Fries A: Jagdgehilfen mit alicula über Schultern und Oberarmen (Mitte 4. Jh.).
Sizilien, Piazza Armerina, Bodenmosaik: Zwei Kinder – hier als Jäger dargestellt – tragen eine camisia (ca. Mitte 4. Jh.).
Monza, Domschatz, Tafel eines Elfenbeindiptychons: Die Dame trägt über der lang- und engärmeligen *Tunika ein gegürtetes colobium (ca. 400).
Rom, Kapitolinische Museen, Marmorstatue eines Magistraten: Er trägt über einer langärmeligen *Tunika ein weites colobium. Die über der Brust eng gewickelte *Toga bewirkt am rechten Oberarm einen Scheinärmel des colobium (spätes 4. Jh.).
Tunis, Musée du Bardo, Bodenmosaik (sog. Dominus-Iulius-Mosaik) aus Karthago: Der cucullus ist kurz und liegt auf Rücken, Oberarmen und dem Kopf auf (spätes 4. Jh.).
San Pietro in Vaticano, Junius-Bassus-Sarkophag, Relief mit der Gefangennahme Jesu, der rechts stehende Soldat in einer paenula (um 359 n. Chr.).
Sizilien, Piazza Armerina, Bodenmosaik mit Wagenrennen: der Signal-Bläser trägt hohe tzangae, hier in Dunkelrot und mit Verzierungen am oberen Rand (ca. Mitte 4. Jh.).
Augst (Schweiz), Römermuseum, Achilles-Platte aus dem Silberschatz von Kaiseraugst: Die beiden Männer rechts tragen wadenhohe caligae (4. Jh.).
Sizilien, Piazza Armerina: Bodenmosaik, das junge Frauen zeigt, die eine fascia pectoralis um den Busen und ein *Subligar um die Hüften tragen (Mitte 4. Jh.).
Sizilien, Piazza Armerina: Bodenmosaik: Die erotische Szene gibt die Frau nur mit einer fascia perctoralis um den Busen und einer *Palla bekleidet wieder (Mitte 4. Jh.).
Sizilien, Piazza Armerina, Bodenmosaik: Zwei Jagdgehilfen haben ihre Unterschenkel mit bis zum Knie reichenden fasciae crurales geschützt (Mitte 4. Jh.).
Mailand, südöstliches Apsismosaik in San Aquilino, einer Kapelle an San Lorenzo: Ein Hirt trägt bis zum Knie reichende fasciae crurales (spätes 4. Jh.).
Sizilien, Piazza Armerina, Bodenmosaik: Ein Begleiter des Odysseus – auf dem Kopf einen runden pileus – reicht dem Riesen Polyphem Wein (Mitte 4. Jh.).
Constanţa (Rumänien), Grabmalerei aus dem ‚Tombeau du Banquet‘: drei der zu Tisch liegenden Bankettteilnehmer tragen über ihrer *Tunica einen schalartigen Stoffstreifen um den Hals, der als orarium angesprochen werden kann (Mitte des 4. Jh.).
Mosaik der Villa in Piazza Armerina

400
Rom, S. Maria Maggiore: das westlichste Mosaik der Südseite im Obergaden zeigt den Hohepriester Melchisedech in einer lacerna, die von einer großen *Fibula gehalten wird (Kirche 434 geweiht).
Berlin, Staatsbibliothek, Tafel eines Elfenbeindiptychons: Der Stadtvikar Probianus trägt, wie auch die beiden huldigenden Männer im unteren Bildfeld, eine toga contabulata (um 400).
Rom, S. Maria Maggiore, Mosaik auf heutigem Triumphbogen: die drei Weisen in bunten bracae persicae vor König Herodes (Kirche 434 geweiht).
Rom, Santa Sabina, Holztür: das Relief mit Kreuzigungsszene zeigt den gekreuzigten Christus und die beiden Schächer jeweils mit einem subligar (Kirche 432-440 geweiht).
Budapest, Ungarisches Nationalmuseum, Seuso-Schatz, sog. Meleagerplatte: Der Angler trägt einen petasus mit auffallend breiter Krempe (2. Hälfte 4. / 1. Hälfe 5. Jh.).
Brüssel, Musées Royaux d’Art et d’Histoire: Konisches Haarnetz – reticulum – aus Leinen und Wolle aus dem Grab des Aurelius Colluthus und seiner Frau Tisoia, gefunden in Antinoe (Ägypten) (vor 456).
Rom, S. Maria Maggiore, Obergadenmosaik: Ein Soldat in der Szene des Kindermordes von Bethlehem trägt blaue, um die Waden gewickelte oder geschnürte tibialia (Kirche 434 geweiht).
Mailand, Musei del Castello Sforzesco, Elfenbeinrelief: Die wachenden Soldaten am Grab Jesu tragen als Manteltuch ein sagum (um 400).
Rom, S. Maria Maggiore, Obergadenmosaik: Die Kundschafter, die Josua nach Jericho ausschickt, tragen ein sagum (Kirche 434 geweiht).
Aosta, Domschatz, Elfenbeinrelief: Auf den mullei des Konsuls Probus sitzen unterhalb des oberen Randes die typischen Löwenköpfe (406).
Halberstadt, Domschatz, Elfenbeinrelief: Deutlich ist beim Konsul und seinen beiden Begleitern die mehrfache Umwicklung des Beines mit den Riemen von calcei zu erkennen (frühes 5. Jh.).
Brescia, Museo di Santa Giulia, Elfenbeintafel: Außer Diana, auf der rechten Tafel rechts, tragen alle Gestalten dieser beiden mythologischen Liebespaare tzangae (5. Jh.).
Rom, S. Maria Maggiore, Mosaik der ehemaligen Apsisstirnwand: In der Verkündigungsszene erscheint Maria in einer üppigen cyclas über der weißen *Dalmatika und mit prächtigem Schmuck (Kirche 434 geweiht).
Rom, S. Maria Maggiore, Obergadenmosaik: Die Soldaten, die mit Josua vor Jericho gezogen sind, tragen ein sagum, das kürzer und weniger stoffreich ausfällt als die *Chlamis des Feldherrn (Kirche 434 geweiht).
Rom, S. Maria Maggiore, Vermählung von Moses und Zippora: Die lacerna des Priesters Jitro liegt auf beiden Schultern auf und wird von einer großen *Fibula (Scheibenfibel) gehalten (Kirche 434 geweiht).

450
Mailand, S. Vittore in Ciel d’Oro, Wandmosaik: Bei den Bischöfen Ambrosius und Maternus ist an den Seiten des Halses ein schmaler weißer Streifen zu erkennen: ein orarium, das beide unter der *Paenula tragen (ca. 2. Hälfte 5. Jh.).
Brescia, Museo di Santa Giulia: Auf der rechten Tafel des Elfenbeindiptychons hält der Konsul Boethius eine mappa in der erhobenen Rechten (487).
Rom, Ospedale San Giovanni, Oratorium mit Wandmalerei: Christus segnet zwei Heilige, von denen die rechte in eine cyclas gekleidet ist, mit einer hohen Gürtung, die auf den Oberarmen Ärmel bewirkt (Mitte 5. Jh.).

500
London, British Museum: Reiter (sog. Vandalischer Reiter) in einer camisia und einem Manteltuch (spätes 5. / frühes 6. Jh).
Ravenna, San Vitale, nördliches Presbyteriumsmosaik: Die Begleitern des Moses sind jeweilis in eine paenula gekleidet, unterschiedlich drapiert (Kirche 547 geweiht).
Sant’Apollinare in Classe, Mosaik im Apsisgewände, das Bischof Ecclesius mit schwarzen campagi und weißen Strümpfen zeigt (Kirche 549 geweiht).
Rom, SS. Cosma e Damiano, Apsismosaik: Heiliger Theodorus, der als Schuhe vorn und an den Fersen geschlossene campagi trägt (526-530).
Ravenna, San Vitale, nördliches Gewändemosaik: Justinian in *Chlamis, die auf seiner rechten Schulter von einer prächtigen (mit drei Anhängern geschmückten) Scheibenfibel gehalten wird (Kirche 547 geweiht).
Ravenna, Sant‘Apollinare Nuovo, Obergadenmosaik: Die drei Weisen tragen die ‚Phrygische Mütze‘ und *Bracae (6. Jh.).
Ravenna, San Vitale, nördliches Presbyteriumsmosaik: Die zweifelnde Sarah hat ihr blau-graues Maforte über Kopf und Schultern gelegt und die Enden vor der Brust gekreuzt (Kirche 547 geweiht).
Neapel, Katakombe S. Gennaro, Grab des Theotecnus: Auf der Wandmalerei hat Ilaritas, die Frau des Theotecnus, ihr dunkles Maforte um den Oberkörper geschlungen und über den Kopf gelegt (6. Jh.).
Ravenna, San Vitale, südliches Gewändemosaik: Eine Gefolgsdame der Kaiserin Theodora hält in der Hand eine mappa (Kirche 547 geweiht).
Ravenna, San Vitale, nördliches Gewändemosaik: Wie bei Kaiser Justinian ist auch bei seinen beiden Gefolgsmännern ein trapezförmiges tablion auf der *Chlamis mit kräftigen Farben hervorgehoben – bei Justinian außerdem mit einem Medaillonmuster, das an Seidenstoffe erinnert (Kirche 547 geweiht).
Rossano, Diözesanmuseum, Codex Rossanensis, fol. 8v: Die lange *Chlamis eines Gefolgsmannes von König Pilatus, der zur Szene der Verurteilung Jesu gehört, lässt erkennen, dass ein tablion auch auf der Rückseite dieses Mantels sitzt (6. Jh.).
Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Buchmalerei in der sog. Wiener Genesis, folium 18v: Joseph, in eine lange tunica mit langen Ärmeln und den typischen Gewandverzierungen gekleidet, deutet die Träume des Pharao (6. Jh.).
Paris, Musée du Louvre, Elfenbeinrelief – sog. Barberini-Diptychon –: Der reitende (byzantinische) Kaiser mit Rüstung und Lanze zeigt sich mit einem weit flatternden paludamentumg (2. Viertel 6. Jh.).
Ravenna, San Vitale, Apsismosaik: Christus und die ihn flankierenden Engel tragen schlichte soleae (Kirche 547 geweht).
Lyon, Musée des Tissus et des Arts décoratifs: Der seltene Fund einer originalen chlamis zeigt das Gewand in ovaler Form und mit zwei rechteckigen *Tablía (5./6. Jh.).
S. Apollinare in Classe, Apsismosaik: Bischof Apollinaris trägt über einer *Paenula ein für bestimmte Bischöfe typisches, streifenartiges pallium, das in der Regel aus sehr feiner weißer Wolle gewebt war (Kirche 549 geweiht).
Arles, Musée départementale Arles antique: In Arles blieb das originale bischöfliche pallium, das Caesarius von Arles im Jahr 514 vom Papst in Rom empfangen hatte, erhalten; hier im Bild der im Hintergrund liegende Streifen.
Arles, Musée départementale Arles antique: links im Bild ein Ausschnitt aus dem bischöfichen pallium des Cäsarius von Arles, mit gesticktem Christogramm und Omega (um 514).
Ravenna, S. Apollinare Nuovo, Mosaik im Obergaden: Die 22 heiligen Frauen sind in eine eng gewickelte cyclas aus Goldstoff mit Medaillonmuster gekleidet (6. Jh.).
Ravenna, Sant‘Apollinare Nuovo, Obergadenmosaik: Die drei Weisen tragen Bracae und die *‚Phrygische Mütze‘ (6. Jh.).

550
Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Buchmalerei in der sog. Wiener Genesis, folium 7v: Rebekka und ihre Mutter in eine palla gehüllt; Rebecca, rechts, hat die ihre auch über den Kopf gezogen hat (6. Jh.).
Berg Nebo (Jordanien), Lot-und-Procopius-Kirche, Bodenmosaik: zwei Arbeiter in einer Weinkelterer Kelter tragen ein subligar (557).
Florenz, Biblioteca Medica-Laurenziana, Buchmalerei im sog. Rabbula-Codex, folium 13r: Jesus am Kreuz trägt ein purpurfarbenes, ungegürtetes colobium mit goldenen *Clavi (586).

700
Berlin, Museum für Byzantinische Kunst: originaler clavus; die Kassettenverzierung zeigt abwechselnd stehende Heilige und Ausschnitte eines Rautenmusters (7./8. Jh.).